Sie finden sich bei der Vielzahl an Reifenprodukten und Reifentypen nicht mehr zurecht? Das ist ganz normal, denn es gibt verschiedene Reifenarten, von denen jede auf eine andere Situation zugeschnitten ist: Saison, Art des Fahrzeugs und Nutzung.

Die Reifentypen nach Jahreszeit
Vier verschiedene Reifentypen nach Saison und Witterungsbedingungen:
Sommerreifen
Sommerreifen werden für Fahrten bei einer Umgebungstemperatur von über 7°C entwickelt.
- Flexibilität
- Optimale Haftung
- Präzise Straßenlage bei steifem Profil, insbesondere auf trockener Fahrbahn
- Effizienz auf nasser Fahrbahn bei stark profilierten Reifen
Winterreifen
Die Gummimischung bei Winterreifen ist so optimiert, dass sie bei niedrigen Temperaturen felxibel bleibt (unter 7°C). Ein Winterreifen hat ein markanteres Profil und tiefere Einschnitte für die Wasser- und Schneematschableitung. In Deutschland gilt die situative Winterreifenpflicht.
- Beweglichkeit
- Bremsvermögen
Nordischer Winterreifen
Der Nordische Winterreifen ist ein Reifentyp für den Einsatz bei dauerhaften Temperaturen unter -10°C und für die Nutzung auf verschneiter und vereister Straßen.
Nordischer Reifen ohne Spikes: Reifen für extreme Winterbedingungen ohne Metallstifte, auch Spikes genannt.
Bespikter (oder bespikebarer) nordischer Reifen: Mit Spikes ausgestatteter oder ausstattbarer Reifen. Bitte informieren Sie sich über die jeweils gültige Gesetzgebung, bevor Sie diese Art von Reifen montieren, da diese nicht in allen Regionen Europas zugelassen ist.
- Optimale Haftung auf verschneiter und vereister Fahrbahn
Ganzjahresreifen
Der Ganzjahresreifen (auch Allwetterreifen) kann durchaus ein Kompromiss für Regionen mit milden Wintern sein.
- Reifen für den ganzjährigen Einsatz (Achten Sie auf die Winterkennzeichnung)
Die Reifentypen nach Fahrzeug
Die verschiedenen Reifentypen nach Fahrzeugart:
Vielseitige „Mehrzweck“-Reifen

Mehrzweck-Reifen eignen sich für kleine bis mittelgroße Fahrzeuge (Stadtauto, Limousine und Van) für den Einsatz in der Stadt und/oder auf der Autobahn.
- Laufleistung
- Sicherheit
- Reduzierter Kraftstoffverbrauch (Reifen mit der Bezeichnung „grüne Reifen“ verfügen über einen geringeren Rollwiderstand)
„Performance“-Reifen

„Performance“-Reifen werden für Premiumfahrzeuge und/oder höherwertigere Limousinen entwickelt.
- Leistungsstärker bei Beschleunigung
- Bremsvermögen
- Komfort (vor allem bei Reifen mit hohen Flanken)
- Sportliche Fahrweise (vor allem bei Reifen mit schmalen Flanken)
„High-Performance“-Reifen

„High-Performance“-Reifen oder HP-Reifen werden speziell für die Geschwindigkeitsindices V, W, Y und Z (von 240 bis 300 km/h) entwickelt und eignen sich für leistungsstarke Fahrzeuge, Oberklasse-Limousinen oder Sportcoupés.
Diese dem Rennsport entlehnten Reifen bieten außergewöhnliche Leistungen bei hoher Geschwindigkeit:
- Fahrpräzision
- Reaktivität
- Grip
- Kurvenstabilität auf trockener und nasser Fahrbahn
Semi-Slick-Reifen

Semi-Slick-Reifen sind Reifen, die sowohl für die Straße als auch für den Rennsport zugelassen sind.
Sie richten sich insbesondere an versierte Autofahrer, die den Nervenkitzel suchen und die im normalen Verkehrseinsatz und beim Rennsport mit denselben Reifen unterwegs sind.
- Pure Effizienz
- Erhöhter Grip außer auf nasser Fahrbahn
- Geräuschentwicklung und Laufleistung sind nicht sehr hoch
„Straßen“-Reifen und „High Performance“-Reifen

„Straßen“-Reifen und „High Performance“-Reifen mit H/T-Label (Highway Terrain) sind für Geländefahrzeuge und SUV konzipiert und hauptsächlich für Fahrten auf der Straße vorgesehen.
Sie weisen ähnliche Leistungen wie Pkw-Reifen auf, verfügen jedoch über eine höhere Tragfähigkeit:
- Gute Straßenlage bei hoher Geschwindigkeit
- Zufriedenstellendes Fahrverhalten auf nasser Fahrbahn
- Fahrkomfort
- Laufleistung
- Off-Road-Kapazität < 20 %
4×4-Reifen für den „gemischten Einsatz“

4×4-Reifen für den „gemischten Einsatz“, die in der Regel das A/T-Label (All Terrain) tragen, sind am leistungsstärksten.
Sie müssen sich sowohl auf der Straße als auch im Gelände, in der Freizeit oder im beruflichen Einsatz gut fahren lassen:
- Zufriedenstellendes Fahrverhalten
- Ausreichende Beweglichkeit auf losem Untergrund und Kies
- Ein verstärkter Reifenaufbau, um das erhöhte Fahrzeuggewicht tragen zu können
- Offroad-Kapazität < 50 % (die Leistungen auf der Straße und abseits der Straße variieren je nach Modell des 4×4-Reifens für den gemischten Einsatz)
Offroad-Reifen

Offroad-Reifen oder Geländereifen mit dem Label M/T (Mud Terrain) eignen sich für Geländefahrzeuge, die auf anspruchsvollem Gelände unterwegs sind, wie z.B. Matsch, Steine oder Hänge.
Ursprünglich wurden sie für Berufsfahrer entwickelt, die unter harten Bedingungen arbeiten, doch heute werden sie auch von sachkundigen Amateuren in den Bereichen „Trial“ oder „Raid“ gefahren.
- Einwandfreie Beweglichkeit
- Robustheit
- Verstärkter Reifenaufbau, um das erhöhte Gewicht des Fahrzeugs tragen zu können sowie Widerstandsfähigkeit gegen Reifenpannen und mögliche Profilstollenausrisse.
- Begrenzte Straßennutzung
- Verminderte Straßenlage
- Geräuschvoll
- Offroad-Kapazität > 80 %
Transporterreifen

Transporterreifen sind sowohl für Nutzfahrzeuge als auch für kleine Lieferwagen und Wohnmobile ausgelegt.
Einige Reifen dieses Typs sind durch die Markierung C auf der Flanke erkennbar. Dies bedeutet eine höhere Traglast, ausgedrückt durch einen entsprechend höheren Tragfähigkeitsindex.
- Sicherheit
- Fahrkomfort
- Laufleistung
- Zufriedenstellendes Fahrverhalten auf trockener und nasser Fahrbahn
- Robustheit
Die Reifenarten nach Besonderheiten
Wenn Sie einen Reifen mit einer bestimmten Technologie oder einer bestimmten Funktion suchen, erkundigen Sie sich schon heute über dessen Einsatzmöglichkeiten.
Runflat-Reifen
Ein selbsttragender Reifen, der eine Weiterfahrt bei einer Reifenpanne ermöglicht. Er hat verstärkte Flanken, die bei Druckverlust das Fahrzeuggewicht tragen. Bei einer Reifenpanne kann mit diesen Reifen noch bis zu 80 Kilometer bei einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h weitergefahren werden.
Auch wenn die meisten großen Marken diesen Reifentyp in ihrem Programm haben, können die Leistungen eines Runflat-Reifens je nach verwendeter Technologie bei jedem Hersteller variieren. Die Leistungen sind an einer Kennzeichnung auf der Flanke erkennbar:
Runflat-Markierung | Reifenmarke |
EMT, SST | Dunlop |
EMT, ROF | Goodyear |
SSR | Continental |
Run on Flat | Pirelli |
RFT | Bridgestone |
ZP | Michelin |
MOE | Mercedes |
RSC | BMW |
Verstärkter Reifen
Er verfügt dank seiner Verstärkung über eine höhere Tragfähigkeit, dies zeigt sich an der höheren Tragfähigkeitsangabe. Dieser Reifentyp ist für Familienfahrzeuge, Großlimousinen, SUV oder kleinere Nutzfahrzeuge geeignet und an der Kennzeichnung auf der Flanke erkennbar, die von einem Reifen zum anderen variiert (selbst bei identischer Reifenmarke): XL, Verstärkt, RF, Extra Load oder Reinforced.
Sie sollten wissen, dass es gesetzlich untersagt ist (Erlass vom 24. Oktober 1994, Artikel 3 und 4), ein Fahrzeug mit Reifen auszustatten, deren Tragfähigkeitsindex geringer ist, als der Index der Reifen, die vom Fahrzeughersteller in Erstausrüstung montiert wurden. Dadurch wird verhindert, dass ein verstärkter Reifen durch einen Standardreifen ersetzt wird.
Die passenden Runflat Reifen für mich finden
Seal-Reifen
Ein Standardreifen aus einem Material, das ein durch eine Reifenpanne entstandenes Loch verschließt.
Reifen für den zeitweiligen Einsatz
Man spricht hier vom Ersatzreifen oder auch „Notreifen“, der im Kofferraum wenig Platz einnimmt. Er überbrückt zum Beispiel im Falle einer Reifenpanne die Zeit bis zur Werkstatt. Sein geräuschvolles Profil erinnert den Fahrer daran, dass dieser Reifen lediglich übergangsweise bei 80 km/h für insgesamt 80 km eingesetzt werden kann.