Runflat-Reifen ermöglichen Ihnen im Pannenfall mobil zu bleiben. Die Reifen mit der Notlaufeigenschaft sind so entwickelt, dass sie selbst bei Druckverlust stabil auf der Felge sitzen und so die Weiterfahrt mit reduzierter Geschwindigkeit möglich machen. Entdecken Sie mit uns die Vor- und Nachteile dieser Reifentechnologie und finden Sie heraus, ob ein Runflat-Reifen für Ihr Fahrzeug in Frage kommt.

Von Veröffentlicht am: Juni 9, 2021Kategorien: Reifen wählen und vergleichen639 Wörter3.3 Minuten gelesen
Runflat-Reifen, was sind die Vor- und Nachteile?
Runflat-Reifen, was sind die Vor- und Nachteile? Copyright – © Michael Sheehan

Was ist ein Runflat-Reifen?

„Runflat“ bedeutet direkt übersetzt „Plattlauf“. Mit einem Runflat-Reifen können Sie nach einer Reifenpanne bei einer maximalen Geschwindigkeit von 80km/h noch weitere 80km fahren. Die Runflat-Technologie kompensiert den Druckluftverlust des defekten Reifens und ermöglicht es ihm, das Fahrzeuggewicht vorübergehend zu tragen, ohne zu platzen oder sich von der Felge zu lösen.

Wie funktioniert die Runflat-Technologie genau?

Nachfolgend stellen wir Ihnen die beiden gängigsten Runflat-Reifentypen auf dem Markt vor:

Selbsttragende Reifen (Self Supporting Tyres) sind Reifen mit verstärkten Flanken, die bei einer Reifenpanne verhindern, dass der Reifen ins sich zusammenfällt. Dies ist zum Beispiel bei Dunlop Self-Supporting Technology (DSST-Reifen) der Fall.

Runflat Reifen - Self Supporting
Copyright – © Bridgestone

Reifen mit Stützring-System (Support Ring System) sind mit einer Verstärkung im Reifeninneren versehen, die bei einem Druckluftverlust verhindert, dass der Reifen abflacht. Für diesen Reifentyp bedarf es einer Sonderausstattung auf dem Rad. Dieses System kommt zum Beispiel bei Michelin mit der ZP Technologie (Zero Pressure) zum Einsatz.

Runflat Reifen - Support Ring System
Copyright – © Bridgestone

Voraussetzungen für Runflat-Reifen

Die Runflat-Technologie war ursprünglich den Fahrzeugen vorbehalten, die von den Fahrzeugherstellern serienmäßig damit ausgestattet wurden (z.B. BMW, Mercedes, Mini). Inzwischen ist die Nutzung dieser Technologie weiter verbreitet. Bridgestone hat mit seiner Driveguard-Technologie beispielsweise einen Reifen entwickelt, der für Fahrzeuge mit Reifendruckkontrollsystem (RDKS) universell einsetzbar ist. Dies ist bei allen Neufahrzeugen seit November 2014 der Fall.

Warum ist das Reifendruckkontrollsystem Pflicht?

Für die Montage mit Runflat-Reifen benötigt das Fahrzeug unbedingt ein Reifendruckkontrollsystem. Der Druckverlust erfolgt bei Autoreifen mit Notlaufeigenschaften für den Fahrer so gut wie unbemerkt. Daher ist es erforderlich, dass mithilfe des Reifendruckkontrollsystems auf den Luftverlust mittels Warnhinweis hingewiesen wird.

Vorteile des Runflat-Reifens

Ein platter Reifen kommt nicht so oft vor. Passiert es dann aber doch, ist dies immer ärgerlich! Ein Runflat-Reifen macht Ihnen in dieser Situation das Leben leichter.

  • Er hält Sie mobil, sodass Sie unbeschwert die nächste Werkstatt oder einen sicheren Halteort aufsuchen können.
  • Sie behalten im Falle einer Panne die Kontrolle über Ihr Fahrzeug.

Ein Runflat-Reifen sorgt in einer kritischen Fahrsituation also für Komfort und Sicherheit.

Nachteile des Runflat-Reifens

Runflat-Reifen wurde lange nachgesagt, dass sie nicht so leistungsfähig wie Standard-Reifen seien. Das ist heute weniger der Fall. Die Reifenhersteller haben die Leistungen von Runflat-Reifen optimiert, sowohl was das Fahrverhalten, als auch den Komfort und den Rollwiderstand angeht. Obwohl ein Reifen mit Notlaufeigenschaften etwas schwerer als ein klassischer Reifen ist (ungefähr 300g), ist der Kraftstoffverbrauch nur unwesentlich höher.

Die Nachteile des Runflat-Reifens sind eher wirtschaftlicher Art:

  • Der Preis ist zwischen 20-30% höher als bei einem Standardreifen.
  • Es müssen immer 4 Runflat-Reifen auf einmal montiert werden.
  • Ein platter oder beschädigter Runflat-Reifen kann in der Regel nicht repariert werden.
  • Die Montage eines Runflat-Reifens kann etwas teurer sein, weil es hierfür besonderer Technik bedarf.
  • Und letztendlich ist der Fahrkomfort bei einem Runflat-Reifen nicht so hoch wie bei einem klassischen Reifen.

Runflat-Technologie erkennen

Jeder Reifenhersteller verwendet eine eigene Markierung, die auf die Runflat-Technlogie hinweist. Damit Sie sich besser zurechtfinden, haben wir nachfolgend eine Liste der gängigsten Runflat-Bezeichnungen zusammengestellt:

  • DSST (Dunlop Self-Supporting Technology): Dunlop
  • EMT (Extended Mobility Technology): Goodyear
  • Eufori@: Pirelli
  • FRF (Federal Run Flat): Federal
  • HRS (Hankook Runflat System): Hankook
  • K1, K2, KA, KS Run Flat : Pirelli
  • LHD RFT (Runflat-Reifen und Fahrzeug für Linkslenker optimiert): Bridgestone
  • LHD ROF: Dunlop
  • LHD ZPS: Yokohama
  • NR1 ROF: Dunlop
  • NRT (Norauto Runflat Tyre): Norauto
  • RFT : Bridgestone, Firestone (…)
  • ROF (Run On Flat): Dunlop
  • Run Flat: Pirelli, Nokian, Vredestein (…)
  • SSR (Self Supporting Rim): Continental
  • SST (Self-Supporting Tyre): Dunlop
  • TD (Tyre Denloc): Dunlop
  • TRF (Toyo Run Flat): Toyo
  • URS (Ultra Runflat System): Nexen
  • VRFC (Vredestein RunFLat Component): Vredestein
  • XRP (eXtended Runflat Performance): Kumho, Marshal
  • ZP (Zero Pressure): Michelin
  • ZP DT, ZP S1: Michelin
  • ZPS (Zero Pressure System): Yokohama

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