Im Frühjahr und im Herbst fragen Sie sich, ob der Reifenwechsel wirklich wieder sein muss? Sommer- und Winterreifen sind Spezialisten auf ihrem Gebiet. Wir zeigen Ihnen welche Unterschiede es zwischen den beiden Reifentypen gibt und welchen Reifen Sie wann am besten nutzen, um sicher unterwegs zu sein.

Von Veröffentlicht am: Juni 8, 2021Kategorien: Jahreszeiten525 Wörter2.7 Minuten gelesen
Technische Unterschiede von Winter- und Sommerreifen
Winterreifen sind für eine andere Nutzung ausgelegt als Sommerreifen. Copyright – © www.istockphoto.com

Was macht Winterreifen im Winter leistungsfähiger als Sommerreifen?

Wer im Winter mit dem Auto unterwegs ist, sollte auf Schnee, und Glatteis vorbereitet sein. In der kalten und nassen Jahreszeit spielt die Wahl der Bereifung eine große Bedeutung. Unter keinen Umständen sollten Sie sich und andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr begeben, weil Sie keine passenden Reifen haben. Winterreifen sind extra für die kalte Jahreszeit konzipiert:

  • Die Gummimischung entwickelt bei Temperaturen unter 0°C ihre volle Leistung. Es handelt sich um eine Gummi-Silica-Mischung, die bei Kälte ihre Elastizität behält und für eine optimale Bodenhaftung sorgt.
  • Tiefe Profilrillen sorgen für eine schnelle und effiziente Ableitung von Wasser und Schneematsch.
  • Durch die hohe Lamellendichte reagiert der Reifen ähnlich wie ein Spikereifen. Er krallt sich in die Fahrbahn und sorgt für eine verstärkte Traktion.

Warum sind Sommerreifen im Winter ungeeignet?

Bei kalten Temperaturen verhärtet sich der Gummi von Sommerreifen. Die Folge: Haftung, Bremsvermögen und Beweglichkeit verringern sich. Das Profil des Sommerreifens ist zudem weniger ausgeprägt. Es hat weniger Rillen und eine geringere Lamellendichte. Wenn Schnee liegt vermindert sich somit die Leistungsfähigkeit des Reifens deutlich.

Zahlen belegen dies:

  • Auf kalter und nasser Fahrbahn kann der Bremsweg bei einem Sommerreifen doppelt so lang wie bei einem Winterreifen sein.
  • Auf Schnee oder Glatteis kann der Bremsweg bis zu 8x länger sein.
WORIN BESTEHEN DIE UNTERSCHIEDE ZWISCHEN SOMMER- UND WINTERREIFEN?
© rezulteo

Was macht Sommerreifen im Sommer leistungsfähiger als Winterreifen?

Ein Sommerreifen ist bei warmem Wetter leistungsfähiger als ein Winterreifen. Die Gummimischung ist speziell für Temperaturen über 7°C konzipiert. Das steife Profil passt sich an alle Straßenbedingungen an und sorgt für guten Grip auf trockener Fahrbahn. Profilrillen sorgen für eine gute Wasserableitung auf nasser Fahrbahn.

Winterreifen im Sommer

Sie wissen, welcher Reifentyp je nach Jahreszeit am besten geeignet ist? Und doch fragen Sie sich, ob Sie mit Ihren Winterreifen im Sommer fahren können? Gesetzlich spricht nichts dagegen, im Sommer mit Winterreifen zu fahren. Es gibt keine sogenannte „Sommerreifenpflicht„. Die deutsche Rechtsprechung schreibt jedoch eine Mindestprofiltiefe Ihrer Reifen von 1,6 mm vor.

Beachten Sie aber, dass Winterreifen bei milden Temperaturen nicht so sicher wie Sommerreifen sind. Der Bremsweg auf trockener Fahrbahn ist länger und das Aquaplaningrisiko auf nasser Fahrbahn höher. Passen Sie also Ihren Fahrstil an. Fahren Sie langsamer und vorausschauend, um den Leistungsverlust der Pneus auszugleichen.

Und wie wäre es mit Ganzjahresreifen?

Die Vorteile des Ganzjahresreifens sind nicht zu leugnen: kein saisonbedingter Reifenwechsel. Das klingt für viele verlockend. Jedoch müssen Sie im Gegenzug mit  etwas geringeren Sicherheitsreserven rechnen. Wenn das Wetter extrem ist, egal ob Sommer oder Winter, bietet ein Allwetterreifen meist nur mittelmäßige Leistung. Ein Ganzjahresreifen ist und bleibt eine Kompromiss. Er ist weder so effizient wie ein Sommerreifen im Sommer, noch so leistungsfähig wie ein Winterreifen im Winter.

Die vom TCS (Touring Club Suisse) durchgeführten Tests belegen, dass die Bremswege bei Ganzjahresreifen:

  • auf trockener Fahrbahn und bei warmem Wetter länger als bei Sommerreifen sind.
  • auf nasser oder verschneiter Fahrbahn im Winter länger als bei Winterreifen sind.

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