Die Auto Zeitung hat im Sommerreifen-Test 2019 9 Sommerreifen und einen Ganzjahresreifen getestet. Ob hochpreisige Reifen sich lohnen und welcher Reifen die Tester überraschte, erfahren Sie in unserer Test-Besprechung.

10 Reifen im Test
Die Reifentestsaison ist in vollem Gange! Nach den Sommerreifentests für Stadtautos, SUV und Sportfahrzeuge von AutoBild, präsentiert jetzt eine weitere deutsche Autofachzeitschrift ihre Testergebnisse. Die Auto Zeitung hat zehn Reifen in der für Kombis oder Familienfahrzeuge gängigen Größe 235/45 R18 ausgewählt. Reifen in dem Format passen zum Beispiel auch auf den Opel Astra, Peugeot 508, Skoda Superb, VW Passat oder Ford Mondeo. Die Tester erwarben im Handel aktuelle Produkte des niedrigen, mittleren und höheren Preissegments, darunter neun reine Sommerreifen und einen Ganzjahresreifen, den Michelin CrossClimate+:
- Apollo Aspire XP
- Bridgestone Turanza T005
- Continental PremiumContact 6
- Kumho Ecsta HS51
- Maxxis Premitra HP5
- Michelin CrossClimate+
- Michelin Primacy 4
- Nankang AS1
- Pirelli Cinturato P7
- Yokohama BluEarth AE50
Getestet wurde auf einem Trocken- und Nässeparcours u.a. das Handling, Bremswege, Fahrsicherheit, Komfort und Rollwiderstand. Die Endnote setzte sich aus den Zwischensummen der Leistungen auf nasser und trockener Fahrbahn zusammen.

Der Preis bleibt ein Indikator für Leistung
Der Nankang AS1 ist bei weitem der günstigste Reifen des Vergleichstests und gleichzeitig auch der mit dem schlechtesten Leistungsniveau. Der Testwagen Skoda Superb Combi hat mit diesem Reifen einen 22,7 m längeren Nassbremsweg als mit dem besten Reifen. Außerdem braucht das Fahrzeug auf nasser Rennstrecke 10 Sekunden länger und zeigt äußerst geringe Stabilität und wenig Grip. Auf trockener Fahrbahn ist der Leistungsunterschied nicht ganz so extrem, dennoch bleibt der Nankang AS1 Schlusslicht.
Der Kumho Ecsta HS51 ist der zweitgünstigste Reifen. Auch er legt Schwächen offen. Der Nassbremsweg ist um 18,5 m länger als beim besten Reifen und er legt einen geringen Grip an den Tag. Ein Pluspunkt: Er schneidet beim Aquaplaningschutz als bester Reifen ab. Auf trockener Fahrbahn fährt er auf ähnlichem Niveau wie der mitgetestete Allseason.
Der Apollo Aspire XP zeigt ebenfalls gute Sicherheitsreserven bei Aquaplaning, hat aber zu lange Bremswege, insbesondere auf nasser Fahrbahn. Hier benötigt er 11 m mehr als der beste Reifen. Insgesamt zeigt er eine ordentliche Leistung, trotz schwachem Seitengrip im Slalomparcours aufgrund recht weicher Reifen.

Der Michelin CrossClimate+ kann als Allseason-Reifen gut im mithalten. Er ist der teuerster Pneu im Test. Obwohl es sich bei ihm um eine Kompromisslösung zwischen einem Sommer- und einem Winterreifen handelt, gelingt ihm ein gutes Leistungsniveau. Er weist laut Auto Zeitung den kürzesten Nassbremsweg auf. Bei den Tests auf trockener Fahrbahn wird er von den meisten anderen Reifen übertroffen.
Der Yokohama BluEarth AE50 erweist sich als ausgewogen und entspricht den Erwartungen der Tester. Beim Aquaplaningschutz ist der Reifen des japanischen Herstellers zwar nicht besonders effizient, dafür kann er beim Bremsvermögen und dem Fahrverhalten auf nasser Fahrbahn punkten. Mit seinem geringen Rollwiderstand sorgt er für Fahrkomfort und Kraftstoffersparnis.
Trotz etwas erhöhtem Bremsvermögen von 11 m mehr als der beste Reifen, zeigt der Bridgestone Turanza T005 sehr gute Leistungen auf trockener Fahrbahn. Er erweist sich als äußerst effizient gegen Aquaplaning und hat einen sehr geringen Rollwiderstand.
Der Pirelli Cinturato P7 zeigt laut Auto Zeitung keine wirklichen Schwächen. Er ist sehr ausgewogen und sorgt beim Bremstest, insbesondere auf trockener Fahrbahn, für gute Ergebnisse. Auf der Rennstrecke liegt zwischen ihm und dem besten Reifen weniger als eine Sekunde.
Für Überraschung sorgt laut Auto Zeitung auch der Maxxis Premitra HP5, eines der günstigeren Modelle im Test. Beim Bremstest auf trockener Fahrbahn belegt er den 2. Platz mit nur 40 cm Unterschied zum erstplatzierten Reifen. Auf der Rennstrecke ist er in jeder Kategorien, egal ob auf trockener oder nasser Fahrbahn, unter den ersten Drei. Mit diesen Leistungen gehört der Budget-Reifen klar auf das Siegertreppchen.
Nach dem CrossClimate+ ist der Michelin Primacy 4 der teuerste Reifen, jedoch mit sehr guten Ergebnissen auf nasser Fahrbahn. Auf trockener Fahrbahn ist er dann komplett in seinem Element: bei den Bremstests schneidet er als Dritter und bei Fahrten auf trockener Rennstrecke als Zweiter ab. Er hat den geringsten Rollwiderstand und zeigt auch sonst keinerlei Schwachstellen.
Der beste 18-Zoll-Sommerreifen 2019 ist laut Auto Zeitung der Continental PremiumContact 6. Er landet bei den Bremstests auf trockener Fahrbahn sowie bei dem Handling- und Schnelltestfahrten auf trockenem und nassem Parcours auf dem ersten Platz. Beim Nassbremsen ist er der beste Sommerreifen und muss sich diesen Platz lediglich mit dem Ganzjahresreifen Michelin CrossClimate+ teilen. Der komfortable Reifen kostet etwas mehr, was jedoch seinen Leistungsprognosen entspricht.
Reifen | Rang | Bemerkungen |
Continental PremiumContact 6 | 1 (Testsieger) | Bester Reifen auf nasser und trockener Fahrbahn |
Michelin Primacy 4 | 2 (sehr empfehlenswert) | Gutes Fahrverhalten auf trockener Fahrbahn, hoher Preis |
Maxxis Premitra HP5 | 3 (sehr empfehlenswert) | Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis |
Pirelli Cinturato P7 | 4 (sehr empfehlenswert) | Gute Gesamtergebnisse, passable Fahrweise auf nasser Fahrbahn |
Bridgestone Turanza T005 | 5 (sehr empfehlenswert) | Gute Fahrleistungen, etwas langer Bremsweg auf nasser Fahrbahn |
Yokohama BluEarth AE50 | 6 | Sehr ausgeglichen, nicht sehr effizient gegen Aquaplaning |
Michelin CrossClimate+ | 7 | Bester Bremsweg auf nasser Fahrbahn, nicht so gut auf trockenem Untergrund |
Apollo Aspire XP | 8 | Guter Aquaplaningschutz, etwas lange Bremswege auf nasser Fahrbahn |
Kumho Ecsta HS51 | 9 | Guter Aquaplaningschutz, etwas lange Bremswege |
Nankang AS1 | 10 | Hohe Fahrgeräusche, nicht sehr sicher auf nasser Fahrbahn |