Die AutoBild Sportscars hat Sportreifen in 20 Zoll verglichen (4/2018). Acht Reifen kamen auf den Prüfstand und mussten auf Nässe und auf trockener Fahrbahn bestehen. Soviel vorweg: Premiumreifen schneiden im Test am besten ab.

Während der Frühling langsam in Schwung kommt, ist die Reifentestsaison schon in vollem Gange. Nach dem großen Vergleich von 51 Sommerreifen in 15 Zoll nimmt sich AutoBild nun die Sportreifen für Felgengröße 20 Zoll vor. Auf einer Mercedes C-Klasse montiert, wurden acht Reifen der Größe 245/30 R20 den Sommerreifentests unterzogen: Aquaplaning, Bremsen bei Tempo 100 und Fahren auf trockenem und nassem Untergrund, Fahrgeräusche, Rollwiderstand und Kurvenfahrten auf nasser Fahrbahn.
Folgende Reifen wurden getestet:
- Bridgestone Potenza S001
- Continental SportContact 6
- Goodyear Eagle F1 Asymmetric 2
- Hankook Ventus S1 Evo K107
- Kumho Ecsta PS71
- Michelin Pilot Sport 4S
- Nankang Noble Sport NS-20
- Vredestein Ultrac Vorti R
Verlierer und Gewinner: von günstig bis premium
Die Nankang Noble Sport NS-20 hat AutoBild nicht überzeugt. Der Reifen des taiwanesischen Herstellers ist der einzige, der aufgrund seiner Resultate ein „nicht empfehlenswert“ erhält und auf dem letzten Platz landet. Der Grund ist einfach: Er schneidet bei allen Bremstests, ob auf trockener oder nasser Fahrbahn als schlechtester ab. Auf beiden Oberflächen hat er einen fast 5 Meter längeren Bremsweg als der nächstbeste und einen mehr als 11 Meter längeren Bremsweg als der beste Reifen. Seine gute Platzierung im Aquaplaning-Test, in dem er die höchste Punktzahl erreicht, und einen guten zweiten Platz beim Abrollgeräusch, kann den Negativeindruck nicht korrigieren. Der Nangkang ist der Reifen mit dem niedrigsten Preis im Test, was zumindest die Erwartungen mindert.
Nur „bedingt empfehlenswert“ ist laut AutoBild-Testern der Kumho Ecsta PS71, der insbesondere beim Handling auf Nässe große Schwächen aufweist. Er erweist sich auf nasser Oberfläche als langsam, mit einem langen Bremsweg. Ein wichtigstes Sicherheitskriterium. Beim Aquaplaning-Test kann hingegen mit guten Sicherheitsreserven überzeugen. Es bietet zudem den besten Rollwiderstand des Vergleichs. Der Kumho-Reifen siedelt sich im unteren Preisniveau an.
Auch der Bridgestone Potenza S001 bekommt Abzüge für seine geringe Performance bei Nässe. Er zeigt den zweitlängsten Bremsweg bei dieser Fahrbahnbedingung mit 51,7 Metern aus Tempo 100. Die Stärken des Bridgestone-Reifens liegen in der ausgewogenen Trockenperformance. Dafür gibt es von der AutoBild nur ein „befriedigend“.
Auf dem Siegertreppchen spiegelt sich Vielfalt
Der Continental SportContact 6 erweist sich als Reifen mit ausgewogenem Fahrverhalten und sicheren Handlingqualitäten, ob auf trockener oder nasser Piste. Er liegt stabil in der Kurve und hat ein leises Abrollgeräusch. Der hohe Rollwiderstand (der höchste im Vergleich) verhindert eine bessere Bewertung.
Der zweite Platz, und damit die Auszeichnung „vorbildlich“ wurde von AutoBild gleich mehrfach vergeben. Der Vredestein Ultrac Vorti R dominiert auf trockener Fahrbahn und punktet mit dem zweitkürzesten Bremsweg (36,6 m). Auf nassem Untergrund ist er genauso leistungsstark, auch wenn er beim Aquaplaning-Test nicht ganz so gut abschneidet. Dies hat er mit dem Hankook Ventus S1 Evo K107 gemeinsam. Der Hankook zeichnet sich ebenfalls durch eine sehr ausgewogene Performance auf nasser und trockener Fahrbahn sowie eine dynamische sportliche Lenkbarkeit aus. Er ist mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis der günstigste unter den zweitplatzierten Reifen. Dem Goodyear Eagle F1 Asymmetric 2 bescheinigt AutoBild eine sehr gute Performance und dies obwohl er (genau wie der Hankook-Reifen) nicht der neuesten Reifengeneration angehört. Das Magazin hebt seinen bissigen Kurvengrip und sein Nassbremsverhalten positiv hervor. In dieser Kategorie wird er Zweiter, er kommt nach 46,7 m bei 100 km/h zum Stehen.
Michelin Pilot Sport 4S, der große Gewinner dieses Vergleichs, erzielt auf nasser und trockener Piste sehr gute Ergebnisse. Auf trockenem Asphalt hat er den kürzesten Bremsweg (35,9 m). Auch beim Handling auf trockener Fahrbahn zeigt er vorbildliche Qualitäten. Auf nasser Fahrbahn ist der Michelin-Reifen ebenfalls führend und hat auch hier den kürzesten Bremsweg (45,2 m) zu bieten. AutoBild betont zudem das gute Ansprechverhalten des PS4S. Eine durchschnittliche Leistung zeigt der Michelin-Sommerreifen lediglich im Fahrkomfort. Das hohe Preisniveau für einen Satz Sommerreifen macht den Michelin leider wenig erschwinglich.

Reifen | Bremsen (trocken) bei 100 km/h | Bremsen (nass) bei 100 km/h | Rang |
Michelin Pilot Sport 4S | 35,9 m (1) | 45,2 m (1) | 1 |
Goodyear Eagle F1 Asymmetric 2 | 36,9 m (4) | 46,7 m (2) | 2 |
Hankook Ventus S1 Evo K107 | 37,6 m (5) | 47,3 m (3) | 2 |
Vredestein Ultrac Vorti R | 36,6 m (2) | 49,5 m (5) | 2 |
Continental SportContact 6 | 36,8 m (3) | 48,6 m (4) | 5 |
Bridgestone Potenza S001 | 38,7 m (7) | 51,7 m (7) | 6 |
Kumho Ecsta PS71 | 38 m (6) | 51,4 m (6) | 7 |
Nankang Noble Sport NS-20 | 39,9 m (8) | 56,4 m (8) | 8 |