Ihr Fahrzeug ist mit Fahrsicherheitssystemen ausgestattet? Auf Schnee können diese ausgeklügelten Systeme manchmal überraschende Reaktionen zeigen. Machen Sie sich im Vorfeld mit den Fahrsicherheitssystemen ihres Autos vertraut.

Von Veröffentlicht am: Juni 10, 2021Kategorien: Fahrverhalten661 Wörter3.4 Minuten gelesen
Wie nutzt man Fahrassistenzsysteme auf verschneiten Straßen am besten?
Wie nutzt man Fahrassistenzsysteme auf verschneiten Straßen am besten? – Bild Credit © pixabay.com

Sicherheitssysteme im Winter

Fahrassistenzsysteme dienen dazu, Sie als Fahrer in bestimmten Situationen zu unterstützen: Sie wirken auf den Motor, die Räder und die Bremsen ein, damit Sie die Kontrolle über Ihr Fahrzeug behalten. Auf Schnee können diese elektronischen Systeme manchmal überraschende Reaktionen zeigen. Machen Sie sich mit den Sicherheitssystemen Ihres Autos vertraut.

ABS: das Antiblockiersystem

ABS ist die Abkürzung für Antiblockiersystem. Wenn Sie stark bremsen, erkennt der ABS-Sensor den Grad der Blockierung eines oder mehrerer Räder Ihres Fahrzeugs. Der Sensor reagiert dann sofort und nimmt den Bremsdruck von dem entsprechenden Rad weg. So wird das Blockieren des Rades verhindert sowie das unkontrollierte Ausscheren Ihres Fahrzeugs. Den Eingriff des ABS erkennen Sie ganz einfach an den Vibrationen am Bremspedal. Im Gegenzug wird allerdings der Bremsweg verlängert. Achtung, auf verschneiter oder vereister Fahrbahn kann sich der Bremsweg verdoppeln oder gar verdreifachen!

Es kann auch vorkommen, dass das ABS die Situation nicht richtig analysieren kann: Zum Beispiel, wenn es zwischen rechtem und linkem Reifen zu unterschiedlichen Haftungsverhältnissen kommt. Bleiben Sie als Fahrer wachsam.

Unser Tipp: Bei Fahrten auf Schnee sollten Sie die Geschwindigkeit drosseln und Bremssituationen möglichst vorausschauend angehen.

ESP: das Elektronische Stabilitätsprogramm

Die Abkürzung ESP steht für elektronisces Stabilitätsprogramm und wird auch als Fahrdynamikregelung bezeichnet. Das ESP spricht an, wenn die Räder Ihres Wagens eine andere Richtung einschlagen, als vom Lenkrad vorgegeben (zum Beispiel Untersteuern oder Übersteuern). Das Programm korrigiert die Fahrtrichtung durch Aktivieren des Bremssystems und verringert die Kraftstoffeinspritzung in den Motor. So wird die Beschleunigung gedrosselt.

Unser Tipp: Wenn Sie mit einem Fahrzeug auf Schnee fahren, das mit ESP ausgestattet ist, denken Sie an den potentiellen Geschwindigkeitsverlust, der vom System bei einer leichten Abweichung von der Fahrtrichtung eingeleitet wird. 

BAS: der Bremsassistent

Die Abkürzung BAS steht für den Bremsassistenten. Bei Notbremsungen kann es sein, dass Sie nicht fest genug oder mit einer leichten Verzögerung auf das Bremspedal treten. Der Notbremsassistent hilft Ihnen dabei, die Bremsbewegung zu verstärken. Das System misst die Geschwindigkeit beim Niederdrücken des Bremspedals und verstärkt den Bremsdruck um ein Vielfaches, damit Sie fast umgehend die maximale Bremsintensität erreichen.

ASR: die Antriebsschlupfregelungc

Die Antriebsschlupfregelung (ASR) hat zum Ziel, das Rutschen der Antriebsräder bei der Beschleunigung zu verhindern. Sie ist besonders nützlich beim Anfahren, insbesondere auf Schnee oder Glatteis. Sobald ein Antriebsrad zu rutschen beginnt, drosselt die Antriebsschlupfregelung die Leistung, jedoch ohne eine Kraftübertragung von einem Rad auf das andere vorzunehmen (außer bei speziellen Vorrichtungen mit einem selbstsperrenden Differential). Fängt auch das nächste Antriebsrad an zu rutschen, drosselt die Antriebsschlupfregelung die Motorkraft weiter, bis die beiden Räder wieder Bodenhaftung haben.

Wenn Sie auf einer glatten Oberfläche wie Schnee oder Glatteis anfahren, kann es sein, dass das ASR die Motorkraft derart drosseln muss, dass Sie gar nicht losfahren können, nur damit die Räder wieder Bodenhaftung erhalten. In diesem Fall bleibt Ihnen nur eines: Das System vorübergehend abzuschalten.

Unser Tipp:Wenn beim Anfahren am Berg, auf Schnee oder Glatteis die Motorleistung nachlässt, müssen Sie das ASR-System deaktivieren, bis die Reifen wieder Bodenhaftung haben, danach können Sie es wieder einschalten.

Reifen unterstützen Fahrassistenzsysteme

Nachdem die Automobilhersteller zunehmend Fahrassistenzsysteme in ihre Fahrzeuge einbauen, reagiert die Reifenindustrie auf diesen Trend, indem sie Reifen anbietet, die diese Systeme optimal unterstützen. So wurde das Modell TS 860 aus der WinterContact-Serie von Continental speziell dafür konzipiert, die Wirkung der Fahrdynamikregelung (ESP) zu verbessern. Dieser Winterreifen besteht aus speziellen Lamellen, die sich wesentlich leichter der vorgegebenen Fahrtrichtung anpassen.

Unser rezulteo Tipp:

Unabhängig davon, welche Fahrassistenzsysteme Ihnen zur Verfügung stehen, sollten Sie bei Schnee daran denken, die Geschwindigkeit anzupassen und ausreichend Bremsabstand einzuhalten. Schneeketten und Schneesocken (letztere als Anfahrhilfe für den punktuellen Einsatz geeignet) können Ihnen in gefährlichen Situationen ebenfalls wertvolle Dienste erweisen.

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