Reifenhersteller nutzen schon lange als Partner vieler Motorsport-Wettbewerbe diese ausgezeichnete Kommunikationsplattform, um für ihre Produkte zu werben und das eigene Ansehen aufzuwerten. In welchen Disziplinen sind sie denn nun zu finden? Wir geben Ihnen hier einen kleinen Überblick über die Reifenhersteller, die in der Motosportwelt mitmischen.

Von Veröffentlicht am: Juni 9, 2021Kategorien: Marken und Produkte821 Wörter4.2 Minuten gelesen
Rennreifen, alleine vor voller Tribüne
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Der Motorsport ist als Emotionsträger und Synonym für Leistungsfähigkeit eine ideale Plattform für Reifenhersteller, die ihr eigenes Image aufpolieren möchten. Egal ob sie es dazu nutzen, ihre Reifen in einem Umfeld zu entwickeln, das ständig auf neue Innovationen wartet oder ob sie vom hohen Ansehen bestimmter Wettbewerbe profitieren, um so ihr eigenes Publikum besser erreichen zu können: Reifenhersteller haben eine ganz besondere Beziehung zum Rennsport.

Michelin, Referenz im Motorsport

Die Marke mit dem Michelin-Männchen entschied sich sehr früh, den Motorsport für die eigene Firmenkommunikation zu nutzen. Der Reifen-Riese aus Frankreich war bei allen wichtigen Wettbewerben dabei, einschließlich der Formel 1 und es ist kein Geheimnis, dass es den Reifenhersteller wieder dorthin zurückzieht, nachdem er 2014 die Formel E ins Leben gerufen hat und aktuell exklusiver Reifenlieferant des Rennens ist.

Dennoch sind und bleiben es die französischen Wettbewerbe, die Michelin als Spielwiese dienen, denn ihnen verdankt der Hersteller seine große Popularität. Die legendären 24 Stunden von Le Mans oder auch Paris-Dakar sind Wettbewerbe, die seit Beginn eng mit Michelin verbunden sind. Die zahlreichen Trophäen, die bei diesen Rennen von den mit Michelin-Reifen ausgestatteten Fahrzeugen gewonnen wurden, haben der französischen Reifenmarke im In-und Ausland zu einer hohen Sichtbarkeit und großem Renommee verholfen.

Firestone für Amerika!

Wie Michelin in Frankreich, so konzentrierte sich der amerikanische Reifenhersteller Firestone zuerst einmal auf den lokalen Motorsport. Firestone hat sich als langjähriger Partner des Indy 500 und IndyCar als wichtige Referenz in den Vereinigten Staaten etabliert. Die Tochtergesellschaft des japanischen Reifenherstellers Bridgestone, der sich ebenfalls auf eine lokale Meisterschaft, nämlich die japanische Super GT konzentrierte, nutzte die enorme Popularität der „Formel 1 American“ und wurde im Jahr 2000 sogar exklusiver Reifenlieferant dieses Rennens. Für viele Fernsehzuschauer in den USA ist diese Partnerschaft bereits zum Mythos geworden.

Goodyear und Dunlop

Der Reifenhersteller Goodyear trat in die Fußstapfen von Firestone, der die Anfänge der in den USA berühmten NASCAR-Rennen mit Großserienfahrzeugen begleitete, und hat sich hier als führender Reifenanbieter für die in den USA extrem populären „Stock Car“-Rennen etabliert. Erst kürzlich machte Goodyear durch die Entwicklung eines Reifens mit implementiertem Mikrochip, anhand dessen man den Reifen lokalisieren und seine Leistungen während der Rennen messen kann, von sich Reden. Für den Rennsport bedeutet dies eine kleine Revolution und sie beeinflusst nun auch die Entwicklung der für die breite Öffentlichkeit bestimmten Reifen von Goodyear.

Goodyears britische Tochter Dunlop war lange Zeit ein wichtiger Lieferant bei den 24 Stunden von Le Mans und die berühmte Dunlop-Brücke ist auch heute noch weltweit bei einigen Rennen zu sehen. Vor allem aber ist Dunlop in der Welt des Motorradsports sehr präsent und hier seit einigen Jahren offizieller Sponsor der Moto 2 und Moto 3.

Formel 1 für Pirelli

Bei der Königsdisziplin des Motorsports traten viele Jahre lang die unterschiedlichen Reifenhersteller auf der Rennstrecke gegeneinander an. Bridgestone, Goodyear, Michelin und Pirelli belieferten die Rennställe, die sich bis 2007 aussuchen konnten, welcher Reifenhersteller die Reifen für Ihre Fahrzeuge liefern sollte, bis dann beschlossen wurde, dass es nur noch einen einzigen Reifenlieferanten für alle geben sollte. Pirelli ist so seit 2011 exklusiver Reifenlieferant der Formel 1 und profitiert von der enormen Sichtbarkeit und Popularität des Rennens, das jährlich bis zu 450 Millionen Zuschauer vor die Fernseher lockt. Der italienische Reifen-Riese wurde damit gleichzeitig auch Partner der als unmittelbare Vorstufe der Formel 1 geltenden GP 2-und GP 3-Rennen. Diese Partnerschaften sind inzwischen fester Bestandteil der Unternehmensleitlinie des Mailänder Herstellers, für den das Thema Geschwindigkeit als wichtigster Bestandteil der Unternehmenskommunikation ist.

Yokohama, Hankook und die Tourenwagen

Auch wenn es für die restlichen Reifenhersteller schwierig bleibt, an den Erfolg dieser „alten Hasen“ anzuknüpfen, so setzen einige ebenfalls auf den Motorsport und spezialisieren sich hier auf Wettbewerbe, die als Synonym für hohe Leistungsfähigkeit gelten. Bei Yokohama entschied man sich für die Tourenwagen-Rennen und so ist der Reifenhersteller Partner der WTCC- und ETCC- Meisterschaften. Auch Hankook fährt diese Strategie als Partner der deutschen DTM-Tourenwagenmeisterschaften sowie seiner neuen Rennserie Audi Sports TT Cup. Der koreanische Reifenhersteller ist zudem Partner der europäischen Formel-3-Einsitzer-Meisterschaft für junge Nachwuchs-Fahrer.

Jedem Reifenhersteller sein Rennen

  • Bridgestone : Super GT, FIA World Karting Championship, FIM EBR.
  • Firestone : IndyCar Series.
  • Michelin : Paris-Dakar, 24-Stunden von Le Mans, Moto GP, FiA-Formel-E, WRC, WEC, EWC.
  • BFGoodrich : Off Road, Paris-Dakar, RedBull Global RallyCross, Pikes Peak.
  • Goodyear : NASCAR, NHRA (Dragster).
  • Dunlop : Moto2, Moto3, EWC, Moto-cross GP, Nürburgring.
  • Pirelli : Formel 1, GP2, GP3, Blancpain GT Series, WRC, Superbike WSBK, MX1, MX2.
  • Yokohama : WTCC, ETCC, GP Macau Formel 3, Nürburgring.
  • Hankook : DTM, Formel 3 Europa, Audi Sport TT Cup, 24-Stunden-Rennen, Pikes Peak.
  • Kumho : Zandvoort Formel 3 Masters, 24-Stunden-Nürburgring, Formel 4 Frankreich.
  • Toyo Tires : Grand Prix D1 Japan, Paris-Dakar-Fahrer, Amateur-und Profifahrer.
  • Cooper Tyres : FIA World Rallycross, David Coulthard, Xavier Foj, Paris-Dakar-Fahrer.
  • Falken : Team Porsche 911, Off Road.

 

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